Das Kloster in Dobbertin

 

Was kann heute auf dem Klostergelände besichtigt werden? Welche architektonischen Besonderheiten, welche stummen Zeugen vergangener Jahrhunderte sind erhalten?

Kleine Geschichte

Siegel Eine wichtige Rolle in der Missionierung Mecklenburgs spielten seit Ende des 12. Jahrhunderts die Klöster. 1220 wurde das Benediktinerkloster Dobbertin gegründet und 1234 in ein Nonnenkloster umgewandelt.

Die Einführung der Reformation in Mecklenburg 1549 sollte auch für die Nonnen des Klosters Veränderungen bringen. Für Mecklenburg war der Konfessionswechsel vom katholischen zum evangelischen Glauben in vollem Gange. Zuerst wurden die Klöster der Franziskaner und Dominikaner aufgehoben. 1557 erschienen Visitatoren dann auch in Dobbertin. Der Widerstand der Nonnen verzögerte die Durchsetzung der Reformation noch mehrere Jahre. 1572 wurde das Kloster säkularisiert und in ein Damenstift umgewandelt.

Seitdem diente das Kloster bis zum Jahre 1945 adeligen Damen als Wohn- und Alterssitz. 1920 wurde es verstaatlicht. Seinen Besitz mehrte es über die Jahre. So gehörten dem Kloster über 25.000 ha Land, 12 Förstereien, drei Ziegeleien, zwei Kalkbrennereien, eine Dampfsäge und mehrere Mühlen, 19 Kirchen und 43 Schulen.

Das Ensemble des Kloster Dobbertin

Kloster Dobbertin

Mittelpunkt der Anlage ist die Klosterkirche (Zeichnung oben von P. Breitmeyer: Das Frauenheim in Dobbertin, Kern der Kirche aus dem 14. Jhd., heutiges Äußeres nach einem Umbau im 19. Jhd., Repro: D. Garling). Der rote Backsteinbau überragt alle anderen Gebäude weithin. Südwestlich schließt sich das Klausurgebäude mit dem vierflügeligen Kreuzgang und dem zweischiffigen Refektorium an (13./14. Jhd.) an. Die anderen Gebäude entstanden im 18. und 19. Jhd.

Luftaufnahme Kloster Dobbertin

Die Häuser der Konventualinnen liegen im Halbkreis um die Kirche herum. Von diesen hebt sich das Dominahaus hervor. Das Küchenmeisterhaus befindet sich am nordwestlichen Ende des Halbkreises, das Klosterhauptmannhaus gegenüber auf einem freien Platz. An der Zufahrt zum Kloster findet man den Klosterfriedhof.


 

Die Klosterkirche

Die ursprünglich einfache Kirche des Klosters wurde in den Jahren 1828 - 1838 unter Leitung des Schweriner Baumeisters Georg Adolph Demmler erweitert (Bild rechts). Grundlage für den Umbau war ein Entwurf des Berliner Architekten Karl-Friedrich Schinkel. Daher rührt auch die große Ähnlichkeit mit der Friedrichwerderschen Kirche in Berlin. Die Klosterkirche ist die einzige zweitürmige mecklenburgische Kirche.

Im Innern der Kirche wurde in den Jahren 1854 - 1857 eine umfangreiche Restaurierung durchgeführt.

Der Kreuzgang

An die Klosterkirche schließt sich ein vierflügeliger Kreuzgang (Bild rechts) an. Er entstand im 13./14. Jahrhundert. Überbaut wurde er vom 16. zum 19. Jahrhundert.

Heutzutage werden im Kreuzgang, bereits mehrfach umgesetzte, wertvolle Grabplatten vergangener Jahrhunderte aufgestellt. Sie enthalten Namen des Klosterhauptmannes von Behr und der Konventualinnen von Bülow, von Kruse, von Bassewitz, von Meerheimb, von Lützow, von Plüskow, von Mohr, von der Lühe (nach H. Alsleben, MM 10/1991).

Der Kreuzgang umgibt den Klosterinnenhof (Bild rechts)

Der Klosterfriedhof

Auf dem Dobbertiner Klosterfriedhof befinden sich über 70 Grabsteine ehemaliger Konventualinnen. Auch diese werden wieder restauriert (nach H. Alsleben, MM 17/1991).

Das Refektorium

Zusammen mit dem südlichen Kreuzgang entstand am Ende des 13. Jahrhunderts das Refektorium (Bild rechts). Das Refektorium ist einer der ältesten Räume der Klosteranlage

Das Klosterhauptmannhaus

In den Jahren 1751 - 1756 wurde das Klosterhauptmannhaus gebaut. Durch seinen hellen Außenputz unterscheidet es sich deutlich von den anderen Gebäuden der Klosteranlage.

Dominahaus und Klausurgebäude

Das Dominahaus war seit 1572 Wohnsitz der Domina, der Vorsteherin der Konventualinnen. Seine äußere Form erhielt es 1886 durch den Vorbau eines Portals. Links von Dominahaus ist der nördliche Teil des Klausurgebäudes zu sehen.

Das Küchenmeisterhaus

Der Küchenmeister war der "Finanzminister" des Klosteramtes. Sein Haus wurde um 1846 gebaut.

Siegel
Klosterkirche
 
Kreuzgang
Kreuzgang
 
Klosterinnenhof
Klosterinnenhof
 
Refektorium
Refektorium im Klausurgebäude
 
Klosterhauptmannhaus
Klosterhauptmannhaus
 
Dominahaus
Dominahaus (links Klausurgebäude)
 
Dominahaus
Küchenmeisterhaus
 
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